Gâteau au chocolat fondant (Schokoladentorte)

So gerne ich koche und backe, irgendetwas treibt mir bei dem Gedanken an Torten – vor allem für besondere Anlässe – den Angstschweiß auf die Stirn. Und nein, ich rede dabei nicht von den Millionen an Kalorien und Tonnen an Butter. (Was das betrifft, entsprach die Torte, die ich zu A’s Geburtstag gemacht habe aber allen Klischees.) Sondern viel mehr vom Erfolgsdruck, der dann auf mir lastet und dem unguten Gefühl in der Magengegend, dass daraus resultiert, dass man bei Torten und Kuchen erst dann bemerkt, dass etwas schief gelaufen ist, wenn es schon zu spät ist – nämlich dann, wenn das besagte Teil im Kreise aller angeschnitten wird. Ein Albtraum-Szenario. Schließlich kann man Torten ja nicht im Vorfeld anschneiden und vorkosten, ob man sie wirklich guten Gewissens Freunden und Verwandten vorsetzen kann.

Und es ist auch irgendwie ein Teufelskreis: Da ich kaum Torten backe (wer bäckt schon eine Torte mal einfach so für sich selbst?), habe ich auch kein Repertoire an „sicheren“ Rezepten, auf die ich in solchen Situationen zurückgreifen kann. Daher muss ich etwas Neues ausprobieren, was den Unsicherheitsfaktor natürlich noch einmal multipliziert.

Also habe ich, als ich A versprach, eine Torte für Ihre Geburtstagsfeier zu backen, das Nächstbeste in dieser Situation gemacht: nämlich auf ein bewährtes Rezept von jemand anderem zurück gegriffen. Und wer käme da am besten in Frage, als diese Dame? Die Wahl fiel dann nicht mehr schwer: Die Torte trägt den vielversprechenden Beinamen „Winning-Hearts-and-Minds Cake“ und aus Molly’s Buch (in das es das Rezept ebenfalls geschafft hat) weiß ich, dass das sogar ihre Hochzeitstorte war.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wer einen „leichten“ Schokoladenkuchen sucht, ist hier falsch. Wir reden hier von einem Kuchen, der schon eher einer Schokoladecreme in Kuchenform gleich kommt und fast ganz ohne Mehl auskommt. Aber wer keine Angst vor Butter und Schokolade hat und bei dem Gedanken an eine cremige Schokoladetorte, die förmlich auf der Zunge zergeht, ebenfalls ins Träumen kommt, der sollte jetzt schon einmal Stift und Papier bereit legen.

Gâteau au chocolat fondant (Schokoladentorte)
von Orangette bzw. A Homemade Life von Molly Wizenberg

für eine 23 cm Springform

220 g dunkle Schokolade (gute Qualität zahlt sich hier wirklich aus!)
220 g Butter
250 g Feinkristallzucker
5 große Eier
1 1/2 EL Mehl

Den Backofen auf 180°C vorheizen und eine Springform mit ca. 23cm Durchmesser einfetten. Den Boden mit Backpapier belegen und auch dieses einfetten.

Butter und Schokolade in kleine Stücke schneiden und über einem Wasserbad schmelzen. Dabei immer wieder umrühren. Dann den Zucker hinzufügen und cremig rühren. Dann die Mischung etwas abkühlen lassen.

Wenn die Masse abgekühlt ist, nach und nach die Eier unterrühren. Dazwischen immer gut durchrühren. Am Schluss das Mehl dazugeben.

Die Masse in die Springform füllen und im Backrohr ca. 25-35 Min. backen. Der Kuchen ist normalerweise recht „wabbelig“ und man merkt, dass er fertig ist, wenn er in der Mitte etwas weniger „wabbelt“ (sorry, mir fehlt ein besseres Wort, um diesen Zustand zu beschreiben).

Nicht schrecken, die Torte fällt, wenn sie abkühlt etwas zusammen, das ist ganz normal. Außerdem ist sie auch etwas filigran, daher erfordert das stürzen auf die Tortenplatte etwas Vorsicht. Ich habe sie einfach gestürzt und dann mit Staubzucker bestreut, um Unebenheiten zu verdecken.

Mit etwas Schlagobers (Schlagsahne) oder pur servieren.

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